By Bernd Schiemenz

Kybernetische Betrachtungen haben seit Ende der 50er Jahre Eingang in die betriebswirtschaftliche und betriebswirtschaftlich-organisatorische Literatur gefunden. Die Darstellungen zu diesem Gebiet erschöpften sich zunächst in terminologischen Aussagen und in Spekulationen über die Anwendbarkeit der Kybernetik und Regelungstheorie auf wirtschafts- und sozialwissen­ schaftliche Problemstellungen. Um tiefer in dieses für die Zukunft bedeut­ related Gebiet einzudringen und um effiziente Forschungsarbeit leisten zu können, bedarf es neuer Impulse. Solche befruchtenden Anstöße gehen in jüngerer Zeit von der Allgemeinen Systemtheorie, der mathematischen Systemtheorie und der modernen Regelungstheorie aus. Die mathematische Systemtheorie und die Regelungstheorie dienten bislang hauptsächlich zur Lösung technischer Fragen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist es zu prüfen, ob die in der Regelungstheorie gestellten Probleme, die verwendeten Axiome und die Lösungsansätze auf betriebswirtschaftliche Fragestellungen übertragen werden können. Der Verfasser kommt bei der Behandlung dieser wissenschaftstheoretischen Fragestellung, die die Vertreter der Betriebs­ kybernetik größtenteils unbeantwortet lassen, zu der interessanten Aussage, daß trotz der Komplexität betrieblicher Prozesse auch dann das regelungs­ theoretische Konzept für eine Suboptimierung benutzt werden kann, wenn kaum eindeutige Problemformulierungen und geeignete regelungstechnische Lösungsverfahren für den Betriebsprozeß als Ganzes verfügbar sind. In der klassischen Regelungstechnik können nur Wirkungsgrößen stabilisiert wer­ den; durch das moderne Konzept der Regelungstheorie wird es jedoch mög­ lich sein, auch Systemgrößen entsprechend der Zielfunktion zu optimieren. Es wird nachgewiesen, daß regelungstheoretische Probleme und Zielsetzungen betriebswirtschaftlich suitable sind und somit die Regelungstheorie und ihre Verfahren für die Gestaltung betrieblicher Entscheidungsprozesse heran­ gezogen werden können.

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B. zwischen Funktionsmodellen, Strukturmodellen und Verhaltensmodellen. Darstellung in Anlehnung an G. ), Wörterbuch der Kybernetik ... , S. 411 H. ') Eine Zusammenstellung der gebräuchlichsten Verwendungsweisen gibt E. •• , S. 383 f. ') Traditionell wird nur der Mensch als "Modellsubjekt" gesehen. Es erscheint jedoch sinnvoll, hier alle "kybernetischen Systeme" einzuschließen, weil ganz ähnliche Phänomene der Modellbildung und -verwendung auch bel Tieren und Automaten vorkommen können. Vgl. hierzu G.

K. Bleicher, Zentralisation und Dezentralisation •.. ; E. Dülfer, Zielsysteme ... ") Vgl. z. B. E. F. L. ), The Principles and Practice of Management, London, sec. , sec. impr. 1963; P. F. : Praxis des Management, Düsseldorf, 5. Aufi. 1966); E. Gutenberg, Unternehmensführung - Organisation und Entscheidungen, Wiesbaden 1962. ") vgl. z. B. ), Decision Processes, New York - London, (sec. printing) 1957; I. D. J. ) 1957; P. C. Fishburn, Decision and Value Theory, New York (u. ) 1964. ") Bezüglich der vielfältigen Auffassungen über das Wesen, die historische Entwicklung sowie die etymologische Herleitung von Automatisierung bzw.

1966, (im folgenden zitiert als "Automatie Control Theory •.. "), S. 674 ff. ") H. A. Simon, Applieatlon of Servomeehanism Theory to Produetion Control, in: H. A. 219-240, (im folgenden zitiert als "Applieation ... 239; Nachdruck aus Eeonometriea, Vol. 20 (1952), S. 247-268. Die Theorie der Servomechanismen ist eine frühe Form der Regelungstheorie. 10) Neuere kybernetiSche überlegungen führen z. B. zu der Annahme, daß evU. auch künsUlch aUfgebaute technische Systeme ein Bewußtsein haben können; vgl.

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