By Ina Herrmann

Kritzeleien und Graffiti werden alltagstheoretisch als Vandalismus und somit als grundlegend negativ konnotierte Ausdrucksformen bezeichnet. Jedoch lassen sich vandalistische Praktiken als akteursseitige 'Gebrauchsspuren' oder ‚Inbesitznahmen‘ lesen, die im Rahmen dieser Studie als manifester Bestandteil einer Schularchitektur rekonstruiert werden. Vor dem raumtheoretischen Hintergrund sind die latenten Bedeutungsstrukturen der sog. Maskierungen des Schulraums zu verorten und hinsichtlich der Frage nach inhärenten Bildungspotentialen zu diskutieren.

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77) herangezogen, worunter neben aggressionstheoretischen und subkulturellen ebenfalls architektonische Parameter als möglicher Auslöser für Vandalismus beschrieben werden. Eine rein juristische Ausführung liegt beispielsweise von Ulrich Behm vor. Hier stehen neben dem „Meinungsstand in Rechtsprechung und Literatur“ (Behm 1984, S. 20) vor allem die grammatikalische, systematische und historische Auslegung des Tatbestandes „Sachbeschädigung“ im Vordergrund (vgl. Behm 1984). Die ebenfalls rein juristisch ausgerichtete Arbeit von Daniel Beisel hingegen bezieht sich in allgemeiner Weise auf die im Grundgesetz verankerte Kunstfreiheit und deren strafrechtliche Grenzen (Beisel 1997).

Raum bzw. die Wahl und Inbesitznahme des Raums stellen in dieser Perspektive fundamentale Kriterien für die Wirkmächtigkeit politischer Aussagen dar, wohingegen Kunst zwar ebenfalls einen spezifischen Raum wählen, jedoch im Regelfall als von diesem unabhängig ausgewiesen werden kann. Die Politik, so ließe sich zusammenfassend pointieren, braucht den materialen Raum und geht mit ihm eine Symbiose ein, die Kunst wählt ihn und macht ihn zum Wirt ihrer parasitären Existenz. Somit kann zunächst allgemein formuliert werden, dass die materiale Raumordnung immer dann sinnstiftender Teil der Raumpraktik ist, sobald ein vollkommen neuer inhaltlicher Kontext entsteht, der sich im Fall der Entfernung oder Trennung des Werkes von der Raumordnung ebenfalls auflöst.

Auftragskunst“: von Kulturministerien in Auftrag gegebene oder eingekaufte Kunst, die seit den 50er und 60er Jahren auch außerhalb der Museen zu finden ist (vgl. Plagemann 1989, S. ). Die grundlegende Differenzierung ist demnach die zwischen legalen – und demnach von staatlicher Seite genehmigten oder gar beauftragten – und illegalen, in Subkulturen verhafteten künstlerischen Tätigkeiten, die insgesamt jedoch eines bewirken: die Transformation und Modifikation öffentlicher Einrichtungen, Gegenstände und Architekturen.

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