By Werner Distler

Noch immer werden in der Forschung die Grenzen und Möglichkeiten des Statebuilding zu selten in der sozialen Praxis der Intervention verortet. Im Rahmen einer „Soziologie der Intervention“ stellt Werner Distler in seiner Studie deshalb die ausführenden Akteure der Intervention in den Mittelpunkt, konkret deutsche Polizistinnen und Polizisten als Teil der UN-Polizeimission im Kosovo. Als Beitrag zur Debatte über die Grenzen und Möglichkeiten von Interventionen werden die subjektiven Interaktionserfahrungen und Reflexionen anhand dreier Dimensionen, der Konstitution des Selbst, der Anderen und der sozialen Umwelt, ausführlich dargestellt und ausgewertet. Die examine der Arbeit zeigt, dass es im Alltag der Intervention nicht möglich ist, Denken und Handeln der Akteure von den sozialen Strukturen der Intervention zu trennen. Diese können politisch nur bedingt vorgegeben oder verändert werden.

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Koehler und Zürcher (2007) zeigen in ihrer Studie, welch geringe Bedeutung der Staat als Akteur und Konzept in der Lebenswirklichkeit und Konfliktlösung in untersuchten ländlichen Gebieten Afghanistans innehat. In einer solchen Umgebung, die keine oder nur eine vage Vorstellung von bestimmten Konzepten der Intervention hat, läuft die Kommunikation im Alltag Gefahr, zu einem Selbstgespräch der Intervenierenden zu werden. Die Vorstellungen und Erwartungen, kurz: das Wissen der internationalen Akteure ist im Interventionsalltag auch keineswegs gesetzt.

In den subjektiven Reflexionen der Haltungen des Einzelnen über diese Dimensionen sind die relationalen Strukturen und ihre Charakteristika nachvollziehbar. 6 stellen die Konzepte vor, die den Rahmen der Auswertung ausmachen und die Darstellung der Ergebnisse anleiten. 7 steht zudem eine kurze kritische Auseinandersetzung mit Ansätzen der Interkulturellen Kommunikation. Diese werden zwar in der Literatur zur Erklärung des problematischen Alltags in der Intervention herangezogen, für die Untersuchung sozialer Strukturen sind sie aber ungeeignet, weil sie sich hauptsächlich auf die Dichotomien zwischen Kulturen konzentrieren und das Gemeinsame des Alltags nicht ausreichend betonen können.

Die Bedeutung hat er in der oben angerissenen Vergesellschaftung erlernt, der Akteur weiß um die Bedeutung. Mit der Benutzung der Geste, also des Symbols, will er eine bestimmte Reaktion seines Gegenübers erzeugen, nämlich die gleiche Reaktion, die die Geste bei ihm selbst auslösen würde. Der Akteur berücksichtigt also bereits die Handlungen des Anderen im Sinne einer Interpretation und Reflexion in seinen eigenen Überlegungen. Aus dem Prozess des gegenseitigen Anzeigens von Wissen entstehen so die Objekte in der sozialen Welt, deren von einer Gruppe geteilten Bedeutungen und die darauf abgestimmten Handlungslinien (Blumer 1973: 91).

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