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Von Hiob zu Horkheimer: Gesammelte Schriften zum Judentum und seiner Umwelt

Ernst Ludwig Ehrlich (1921 2007), der bekannte Judaist und Historiker, begann seine akademische Laufbahn 1940 an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Im Jahr 1943 gelang ihm die Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die Schweiz. Als Wissenschaftler wirkte er an den Universitäten von Zürich, Basel, Bern, Frankfurt a.

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Die Idee, dass Bibliotheken ihre Rolle in der Gewährleistung des kostenlosen Zugangs zu ihren Sammlungen auch auf digitalen Plattformen erfüllen, unabhängig davon, ob ein Werk urheberrechtlich geschützt ist oder nicht, entspricht nicht nur der Vernunft und dem gesunden Menschenverstand, sie ist auch offizielle Position des Internationalen Verbandes der Bibliothekarischen Vereine und Institutionen (IFLA), die besagt, dass «Bibliotheken eine entscheidende Rolle spielen, um den Zugang der Allgemeinheit zu Informationen zu gewährleisten, einschließlich zu urheberrechtlich geschützten Werken, und das gilt auch für digitale Umgebungen».

Der Fall des argentinischen Professors, der strafrechtlich verfolgt wurde, weil er ohne jegliches Gewinnstreben Internetseiten über philosophische Themen pflegte, machte schlagartig klar, dass, wenn alle das Gesetz brachen, auch jedermann verfolgt werden konnte. Hier die Geschichte von Horacio Potel: Wann hast du angefangen, die Texte der Philosophen hochzuladen und warum? Am 22. Dezember 1999, vor mehr als 10 Jahren, wurde Nietzsche auf Spanisch geboren1 – in Zeiten ultra-beschleunigter Veränderungen entspricht das einer ganzen Generation.

Alles, was schon produziert wurde, und was noch produziert werden würde, könnte im Netz veröffentlicht werden. Das fand ich einfach wunderbar. Philosophische Texte zu produzieren bedarf einer Auseinandersetzung mit dem, was bereits geschrieben worden ist. Die Philosophie ist ein Dialog mit Tradition: ohne philosophische Texte kann man nicht philosophieren. Die Lage war damals sehr schlecht, und leider ist sie es immer noch. Die Technologie der Printbücher ist obsolet geworden, trotzdem leiden wir nach wie vor an ihren Grenzen, unter anderem wegen schlechter Urheberrechtsgesetze, die auch dank der Lobbyarbeit der Papierbuchhersteller noch immer wirken und interpretiert werden wie im Jahr 1933, als das Gesetz verabschiedet wurde.

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