By Matthias Wingens

Wissen gilt in modernen Gesellschaften, die nicht mehr als Industrie-, sondern als Wissensgesellschaften charakterisiert werden, als das wichtigste Kapital. Matthias Wingens untersucht die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz wissenschaftlichen Wissens. Er zeigt auf, daß nicht nur eingleisig Verwissenschaftlichungsprozesse der Industrie bzw. der Gesellschaft untersucht werden dürfen, da es im Zuge erfolgreicher Verwissenschaftlichungsprozesse zu Rückwirkungen auf die Produktion wissenschaftlichen Wissens selbst im Sinne einer "Industrialisierung der Wissenschaft" kommt. Der Autor entwickelt die those, daß die Industrialisierung der Wissenschaft das funktionale Korrelat einer Verwissenschaftlichung der Industrie ist und daß diese beiden strukturellen Entwicklungsphänomene zwei nur analytisch zu trennende Momente desselben gesellschaftlichen Modernisierungs- und Rationalisierungsprozesses darstellen.

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Wissenstransfer in multinationalen Unternehmen

Die internationale Geschäftstätigkeit ist für die Unternehmen, die davon berührten Länder und die Weltwirtschaft zum Schlüsselfaktor des Erfolgs geworden. Die Herausgeber beabsichtigen mit der Schriftenreihe mir-Edition, die multi­ dimensionalen Managementanforderungen der internationalen Unternehmens­ tätigkeit wissenschaftlich zu begleiten.

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Weniger ins Gewicht fallen lasse und es insofern unsinnig sei. die Kapitalbeträge für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen auf Basis des Werts der einfachen Arbeitskraft zu kalkulieren. 41 Die gesellschaftliche Relevanz wissenschaftlichen Wissens läßt sich für den Historischen Materialismus insofern in der fragwürdigen geschichtsphilosophischen These zusammenfassen, daß die Wissenschaft als unmittelbare Produktivkraft notwendige Voraussetzung wie konstitutives Medium zur Verwirklichung jener die soziokulturelle Evolution abschließenden Stufe sei, auf der die Differenz zwischen Individuum und Gesellschaft aufgehoben wäre.

Damit wird die Genese der Humanwissenschaften verankert "in jenen ruhmlosen Archiven .. h. in Disziplinierungs- und Herrschaftspraktiken. Im Unterschied zu den Naturwissenschaften hätten sich die Humanwissenschaften bis heute aus diesen Praktiken der Macht aus denen sie entstanden und in die sie eingelassen seien, nicht lösen können. 2 Ihre Wahrheitsorientierung und -Verpflichtung, ihr "Wille zum Wissen " 3 ist für Foucault nichts als ein nietzscheanisch inspirierter Wille zur Macht. Nach diesen beiden Anmerkungen werde ich im folgenden die Befassung mit wissenschaftlichem Wissen in der soziologischen Theorie behandeln.

Anwendet, ausnutzt); daß Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; daß es keine Machtbeziehung gibt, ohne daß sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert" (Foucault 1976:39). Der Machtbegriff wird von Foucault als zwar intentional, aber subjektlos konzipiert. Diese Konzeption einer keinem Subjekt zurechenbaren Intentionalität der Macht stellt einen theoretisch problematischen Angelpunkt in Foucaults Argumentation dar (vgl.

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