By Sabine Heyne, Bastian Vollmer

Die Autoren untersuchen anhand von gegensätzlicher Zeitungsgenres (Bild und Süddeutsche Zeitung) neben shape und Verteilung die persuasive Verwendung von Neologismen innerhalb der Thematik ‚Libyenkrieg‘. Sie zeigen, dass beide Zeitungen auf überraschend ähnliche Weise expressive und persuasive Neologismen verwenden. Diese Annäherung der Zeitungsgenres kann u.a. marktwirtschaftlich erklärt werden, denn elektronische Medien machen den klassischen Printvertretern die Arbeit immer schwerer. Besonders markant an der Entwicklung ist jedoch, dass diese nicht-neutralen Neologismen nicht nur in ihrem naheliegenden Umfeld, den primär meinungsäußernden Texten, sondern auch in primär informierenden Texten gefunden wurden. Diese Erkenntnis führt zu einem weiteren Ergebnis: Es findet eine Vermischung der Textklassen statt, die eine klare Trennung von Meinungsartikeln und Informationsartikeln unmöglich macht.

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Heyne, B. A. 70 Als Qualitätszeitung richtet sie sich an eine gebildete Leserschaft (vgl. Straßner 21999: 19). Die Stellung und der Einfluss der Süddeutschen Zeitung in der deutschen Medienlandschaft zeigen sich durch ihre akademische Zielgruppe, aber auch durch ihre Funktion als eines der deutschen Leitmedien (vgl. ). Eine Rolle, die ihr aufgrund der beständig starken Verbreitung, der Zitierungshäufigkeit durch andere Medien, sowie der Orientierungsmöglichkeit für andere Journalisten im Hinblick auf Thematik, Sprachduktus und narrative Aufbereitung der aktuellen Ereignisse beigemessen wird (vgl.

Elsen 22011: 102). Dennoch zeigt die Praxis, dass in Texten, die primär informieren sollen, stilistisch markierte Sprache, z. B. durch konnotierte Lexik, Umgangssprache oder Ironie zu finden ist (vgl. 66 Präzise, sachliche und nüchterne Informationsdarstellung bildet eher den Idealfall als die Wirklichkeit ab (vgl. 67 Dabei ist es in der vorliegenden Studie von Bedeutung und überprüfenswert, ob ein informationsbetonter Artikel durch stilistische Sprachverwendung lediglich dem Leseanreiz dient oder ob diese eingesetzt wird, um Meinungen zu transportieren und Bewertung zu vollziehen.

Die Sprachkritiker und Journalisten Schneider und Raue (1996: 125) führen dies auf den einfachen Umstand zurück: „Die Abo-Zeitung will den Kopf des Lesers erreichen, die Boulevardzeitung den Bauch“. Held/Simeon (1994: 202) konstatieren: „Information ist Ware, die verkauft wird. Der Unterschied zwischen Boulevardzeitungen und seriöser Presse liegt vielleicht nur im Grad der Lebendigkeit“, wobei durch den allseitigen Kampf um den Markt eine Annäherung zwischen Boulevard- und Tageszeitungen erkannt wird: „Ein Hauch von Boulevard weht selbst durch die ernsthaftesten deutschen Zeitungen […]“ (Schneider/Raue 1996: 129).

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