By Michaela Kuhnhenne

Im Mittelpunkt des Untersuchung stehen die Einschreibung klassenspezifischer Geschlechterleitbilder in die Entwicklung von Bildungsinstitutionen, Bildungsinhalten und -programmatiken im Westdeutschland der Nachkriegszeit und deren anhaltende Folgen für das Bildungssystem und die gesellschaftliche Arbeitsteilung. Die Verknüpfung und gegenseitige Beeinflussung von Lebensbedingungen, Frauenleitbildern und Bildungsprogrammatik in Schule, Berufsbildung und Erwachsenenbildung wird exemplarisch am Beispiel Bremens aufgezeigt.

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Die Verpflichtung von Fremdarbeiterinnen hatte es "arischen" deutschen Frauen ermoglicht, von Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Industrie auf die attraktiveren Arbeitsplatze in den Biiros der Privatwirtschaft und des offentlichen Dienstes zu wechseln, die zum Teil in der Biirokratie des NS-Staats neu entstanden, zum Teil aufgrund des Einzugs von Mannern zum Kriegseinsatz frei wurden. Der Wiederanstieg der Frauenerwerbsquote im Laufe der 1950er Jahre entfiel auf Arbeiterinnen, Beamtinnen und insbesondere auf Angestellte.

In der Diatberatung der Bremer Mtitterschule 130 beriet eine Diatassistentin tiber "Abmagerungsdiat" und auf der Frauenseite des "Weser- 126 Bis zur WiihrungsrefOiTIl waren aIle Lebensmittel, Kleidung, Schuhe und viele Verbrauchsgiiter rationiert. Die Erzeuger waren verpflichtet, den GroBteil ihrer Ernte/Produkte zu festgesetzten Preisen abzuliefern. 127 Neues Beginnen. Nr. 4,1951: 10 "Es wird weitergehungert". 1950. 129 Vgl. "Miittergenesung in der Arbeiterwohlfahrt" In: Neues Beginnen 5. 1952: 5-7.

2 Schuh- und Kleidungsmangel- Das "anmutige Frauenbein " in der Marinehose Die Konsumgiiterproduktion und damit auch die Textil- und Schuhproduktion hatte in den Nachkriegsjahren keine Prioritat, sie wurde zugunsten der Bauund Schwerindustrie zuriickgestellt. Die Versorgung der Bevolkerung mit Bekleidung und Schuhen war unzureichend. Besonders betroffen waren zuriickkehrende Soldaten, aus den KZs und sonstigen Lagem Entlassene, Ausgebombte, Fltichtlinge, Sauglinge und Kinder. Insbesondere bestand ein Mangel an Schuhen und an entsprechendem Reparaturmaterial.

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